Wie habe ich früh Lesen gelernt
Meine Eltern haben mir immer erzählt, dass ich erst zwei Jahre alt war, als ich lesen gelernt habe. Tatsächlich habe ich keine Erinnerung daran, nicht lesen zu können, aber ich erinnere mich noch genau daran, dass es mir leichter fiel zu schreiben als zu sprechen. Als Kind konnte ich mir kaum vorstellen, wie jemand nur sprechen, aber nicht schreiben konnte.
Meine Mutter behauptet, dass ich sie immer wieder fragte, wie man jedes Wort schreibt. Damals war ich so jung, dass ich noch gar nicht richtig aussprechen konnte. Nach zahlreichen Fragen hatte sie bald keine Geduld mehr, jedes Wort zu buchstabieren. Aus diesem Grund schrieb sie die Namen jedes Gegenstandes auf Zettel und klebte sie an den entsprechenden Gegenstand im Haus. So konnte ich die richtige Schreibweise lernen.
Er war von klein auf ein außergewöhnliches Kind. Er hat selbständig Lesen gelernt und hat erst im Alter von zweieinhalb Jahren seinen ersten Satz auf dem kondensierten Wasserdampf im Glas des Fensters meines VW-Käfers. Er war ein neugieriger und superkluger, liebevoller und sensibler Junge, die Art und Weise, wie eine temperamentvolle Mutter wie ich es ertragen könnte! Er verschlang zu Hause und bei der Kinderbuchhandlung „Miguelim‟ Bücher und Comics.
Als ich in die Schule kam, hatte ich bei den Alphabetisierungsübungen keine Geduld. Daher musste ich viele Psychologie- und Intelligenztests durchmachen. Aber damals gab es kein Schulprogramm für Schülerinnen und Schüler mit Hochbegabung. Die Empfehlung der Psychologistinnen und Pädagoginnen war, dass ich ein Schuljahr vorrücken sollte. Danach wurde es einfacher, das Lernen in der Schule auszuhalten.
Anmerkung: Dieser Text wurde erst mal wie eine Aufgabe für Deutschunterricht geschrieben. Die Geschichte kam interessant heraus, und darum habe ich beschlossen, sie auf meinem Blog zu teilen.